Herzlich Willkommen zu Rubens Abenteuer!

Seit dem 1. Oktober 2010 ist Ruben an der Marinetechnikschule Stralsund und seit ein paar Tagen auf der Gorch Fock in Südamerika on tour.

Wenn die Winde gut stehen, wird er Ende Juni wieder in Kiel einlaufen.

Für weitere Informationen und Lageberichte einfach reinschauen!

Donnerstag, 14. April 2011

Zwischenbilanz im Heimaturlaub

Erstmal hab ich all die Dinge gemacht, die ich sooo vermißt habe: z. B. ins Kino gehen, sich mit Freunden treffen oder einfach mal ganz allein fernsehen. Aber meine Gedanken gehen doch immer wieder zum Schiff.
Natürlich will  jeder wissen, wie es denn wirklich auf der Gorch Fock ist, was ist dran am Klatsch und Tratsch.   Und so erinnere ich immer wieder die Erlebnisse der letzten Monate. Ich denke an das coole Gefühl als wir endlich nach der Segelvorausbildung in Buenos Aires ausliefen und wir alle wie befohlen in Passieraufstellung mit Front nach Backbord, also mit Gesicht zum Pier, an Deck standen und eine argentinische Kapelle mehrere Lieder spielten. Ich fand dieses ein echt tolles Feeling. Dann der 24.12. auf dem Rio de la Plata, als ich die Schweinewache von 0 bis 4 Uhr hatte. Als wir um Punkt 12 Uhr zur Einteilung unserer Manöverstation angetreten waren, erwischte mich eine Welle und ich verbrachte die Heilige Nacht triefend. In einem Seitengang haben Lins, Faltus und ich dann zusammengestanden und geredet. In der Ferne zuckten die Blitze aber bei uns war es sternenklar. Das war echt schön. Am Weihnachtstag waren wir dann GvD, das bedeutet 4 1/2  Std. spülen. Das Weihnachtsfest auf dem Rio de la Plata wird mir unvergessen bleiben. Auch Sylvester in Montevideo. Da waren wir besser dran. Als Fallrepsgast war es unsere Aufgabe die Gäste, die zum Empfang geladen waren zu begrüßen. Dabei freundeten wir uns mit einem uruguayische Offizier an. Als wir Montevideo verließen sollten für mich die mit Abstand härtesten Tage meines ganzen bisherigen Lebens beginnen. Zunächst waren wir mit dem Lernen der Nägel beschäftigt. Große Erleichterung als ich endlich 10 von 10 geschafft hatte. Stundenlanges Wachestehen und wenig Schlaf zehrten an den Kräften. Unsere einzige Ablenkung waren unsere Laptops zum Musikhören. Wir konnten fast die ganze Strecke unter Segeln fahren, das bedeutet wenig Arbeit. Viel Wind heißt wenig Arbeit - wenig Wind heißt viel Arbeit. Obwohl es schon unglaublich toll ist, mit gefüllten Segeln über das Meer zu gleiten. Man spürt dann den Wasserwiderstand nicht so. Dann endlich die berühmte Magellanstraße. Man kann sich nur wundern, wie die Seefahrer früher mit ihren maroden und zusammengeflickten Schiffen hier zurechtkamen. Als ich nachts geweckt wurde und aus meine Hängematte sprang, rutschte ich erstmal durch den ganzen Raum und wieder zurück. Das Schiff krängte von einer Seite zu anderen..Vom Sturm hatte ich in der Hängematte nichts bemerkt. Als ich dann an Deck kam sah ich wie eine dunkle, haushohe Welle auf mich zukam. Da wurde es mir ziemlich mulmig. Da waren sie also die 8 Meter Wellen, die angekündigt waren. Und es wurde immer kälter. Wir waren im Vorhof der Antarktis. Und  diese Kälte habe ich erst im chilenischen Valparaiso richtig aus den Knochen bekommen. Was wir aber an Landschaften und Tieren zu sehen bekamen, war sensationell. Wale die plötzlich neben unserem Schiff auftauchten, ihre Fontäne abließen und dann wieder eintauchten und uns ihre mächtige Fluke zeigten, Albatrosse, die die Wellenkämme als Startrampe benutzen und bis zu 7 Monaten auf dem Meer bleiben können. Die vielen Delphine und Pinguine, die unser Schiff immer wieder begleiteten und beeindruckend auch die fliegenden Fische, die ich, wenn ich nachts  allein auf Posten stand so gerne beobachtet habe.
Ob dieses Erlebnis jemals von irgendwas getoppt werden kann???

Mittwoch, 23. März 2011

Santo Domingo

Am Samstag, den 19. März legten wir in Santo Domingo an, direkt unterhalb der Festung aus dem 16. Jahrhundert, der ältesten Amerikas.  Santo Domingo ist die Metropole der Dominikanischen Republik und wurde vom Bruder des Christoph Kolumbus gegründet. Sie liegt an der Südküste der Insel Hispaniola (Haiti/Dom.Rep.). Hier sank am Weihnachtsabend des Jahres 1492 die Santa Maria, das Flagschiff des "Nußschalengeschwaders " von Christoph Kolumbus. (Die Karavelle  soll nur 23 m lang gewesen sein, also weniger als ein Drittel von unserem Schiff, die Pinta und Nina sollen noch kleiner gewesen sein).
Wir haben uns die Stadt mit ihren kolonialen Bauwerken angesehen, beeindruckend die Kathedrale mit dem Kolumbus- Denkmal davor. Am  Montag sind wir  nach dem Dienstausscheiden in ein supertolles Hotel umgezogen, All inklusiv zum  günstigen Preis von 46 Euro pro Nacht bei Eigenanreise. (wie bekannt sind wir mit dem Schiff angereist.) Das Hotel liegt direkt am weißen Sandstrand mit Palmen und wir werden es uns jetzt für einige Tage richtig gut gehen lassen, bevor wir am Sonntag in den Heimaturlaub starten.

Dienstag, 15. März 2011

Karibik

Nach Karibik, so wie ich sie mir vorstelle, sieht das hier noch nicht aus. Aber wir können zum Glück wieder Segel setzen. Die See ist etwas aufgewühlt, der Seegang wird stärker, aber noch nicht sehr wobei das karibische Meer uns erstmal seinen Regen zeigt. Wir segeln  Richtung Jamaica und gehen dann nach Osten an der haitianischen Küste vorbei nach Santo Domingo

Montag, 14. März 2011

Regen im Regenwald

Die Passage durch den Panamakanal war cool. Damit ist nicht die wörtliche Übersetzung gemeint, denn unsere Klimaanlage unter Deck fiel aus und wir fühlten uns wie in einem Backofen. Aber die Technik der diversen Schleusen war interessant.  Die Highlights waren die Loks, sog. Treidelloks, mit denen die Schiffe durch die Schleusen geschleppt bzw. stabilisiert werden. Der Kanal wird von 2 gigantischen Brücken überquert und teilweise führt die Fahrrinne auch durch natürliche Wasserstraßen  bzw.  durch einen riesigen Staussee, den Gatunsee. Der tropische Regenwald wächst überall direkt an die Wasserstraße und man hat das Gefühl mitten durch den Regenwald zu fahren und zu unserer Freude regnete es auch. Das war eine Wohltat.

Donnerstag, 10. März 2011

O wie schön ist Panama

Allerdings sehen wir im Moment noch nicht allzuviel. Seit fast 20 Std. liegen wir vor dem Panamakanal auf Reede. Hier ist ziemliches Gedränge. Wir müssen "Schlange liegen" vor der Einfahrt zum Kanal. Es dürften wohl an die 40 Schiffe vor uns sein. Es ist unglaublich schwül, die Luftfeuchtigkeit beträgt ca. 75 % und die Wassertemperatur ist 27 Grad. Am Donnerstag morgen (Ortszeit) soll es voraussichtlich weitergehen.

Samstag, 5. März 2011

Peru

Einige Seemeilen vor Peru haben wir 2 Maschinengewehre montiert und eine Gruppe G 36 Schützen wurden nochmal ausgebildet. Uns wurde berichtet, dass es gefährlich werden könnte. Aber zunächst konnten wir nicht zu unserer gewohnten Zeit in den Hafen einlaufen. Der war nämlich wegen extremen Nebels gesperrt. Von einem Erdbeben der Stärke 4, nochwas war auch die Rede. In so einem Fall ist man auf See dann auch besser dran. Als wir dann mit einigen Stunden Verspätung  endlich im Militärhafen angelegt hatten, durften wir nur unter Begleitung bewaffneter peruanischer Soldaten in die Stadt nach Lima. Mit einem Shuttlebus brachte man uns dorthin. Am Eingang zum Militärhafen standen Panzer. Die Wohnviertel in Hafennähe sind sog. Pueblos juvenos (Armenviertel) Callao mit einer Einwohnerzahl von über 800000 geht in die peruanische Hauptstadt mit ihren über 6 Mill. Einwohnern nahtlos über. Dort konnten wir uns dann aber frei bewegen. Zunächst suchten wir ein Internetcafe um die Verwirrung daheim darüber aufzulösen, wir wären an Peru vorbeigefahren. Dann haben wir uns die Stadt mit ihren riesigen kolonialen Bauwerken angesehen.
Der Stadtkern ist Weltkulturerbe.
Am nächsten Tag besichtigten wir dann eine Ausgrabungsstätte, die mitten in einem vornehmen Stadtteil von Lima liegt.  Wie die Führung uns erzählte wurde diese pyramidenförmige Anlage bereits 900 Jahre vor dem Beginn des Macchu Picchu Baus, des berühmtesten Bauwerks der Inka, angelegt.
Nun  haben wir Callao  wieder verlassen und fahren  Richtung Panama. Es wird allmählich unerträglich heiß und man schwitzt schon beim Nichtstun. Wir fahren auch unter Motor da wir keine segelbaren Winde haben. Das wird wohl auch bis zum Panamakanal so bleiben.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Der Stille Ozean

Seitdem wir Valparaiso vor  9 Tagen verließen haben wir ruhige See. Der Pazifik macht jetzt seinem Namen alle Ehre. Deep blue ocean. Zufällig bin ich immer für die Wachen nachts eingeteilt: entweder von OUhr bis 2 Uhr oder von 2 - 4 Uhr oder von 4 - 6 Uhr. Das ist ganz schön hart. Zumal wir tags auch viel Unterricht haben: z.B.  Statik der Atmosphäre oder Segelkunde. Außerdem trainieren wir jetzt wieder Notmanöver wie z. B. Mann über Bord oder Feuer im Schiff. Dazu kommt  noch die Piratenabwehrrolle, die wir sicher für die Karibik brauchen :-) Bei den vielen Beschäftigungen vergeht die Zeit wie im Flug. Und jetzt freue ich mich aber auch wieder auf den Landgang in Callao, Peru. Dort werden wir eine Inkagrabstätte besuchen. Darauf bin ich sehr gespannt.
Viele Grüße vom blauen Ozean

Donnerstag, 17. Februar 2011

Paradiestal - Valparaiso

Valparaiso ist eine interrassante Stadt. Sie verteilt sich auf vielen Hügeln und macht im wahrsten Sinne des Wortes atemlos. Es gibt hier nämlich unzählige Treppen und manche sind ganz schön steil. Wir haben eine Stadtbesichtigung gemacht. Zwischen den vielen bunten Häusern gibt es auch Standseilbahnen, sogenannte Ascensores (Aufzüge), die aber mehr wie Bauwagen aussehen und auch ein bißchen altersschwach scheinen. Mit ihnen kann man in die Wohngebiete auf den hohen Hügeln fahren. Die Bevölkerung ist sehr freundlich zu uns. Man sieht uns so bewundernd an. Auch die chilenischen Soldaten, die im Hafen jeden kontrollieren, der  in die Nähe unseres Schiffes kommt, scheinen uns "zu vergöttern". Sie unterhalten sich immer wieder mit uns. Ich werde mich mal mit der Geschichte befassen, um herauszufinden woran das liegt. Als wir eine Bar besuchen, werden wir zu Drinks eingeladen.  Einen Starbucks haben wir auch wieder ausgemacht, der liegt aber in einiger Entfernung in Vina del Mar. Das scheint ein etwas nobleres Pflaster zu sein mit einem herrlichen Strand.  Es ist einfach schön hier.

Freitag, 11. Februar 2011

Ankunft in Valparaiso

Heute, am Freitag, den 11.02.2011 um 10.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ) laufen wir in Valparaiso ein. Wir liegen im Militärhafen und ich bin sehr gespannt auf die Stadt.

Sonnentage im Pazifik

Nach dem dem schweren Seegang der  letzten Tage zeigt sich  der Pazifik jetzt von seiner sonnigen Seite. Es ist schon schön warm und wir durften uns während unserer Segelwachen auch mal sonnen. In der Nähe unseres Schiffes , vielleicht in 5 - 11 meter Entfernung schwimmen Wale und ich habe wohl an die 20 Delphine gezählt, die uns immer wieder  Vorstellungen geben. Es ist wunderbar und entschädigt für vieles, was in der letzten Zeit so anstrengend war. In etwa 80 Seemeilen Entfernung sehen wir die mächtigen Anden. Selbst auf diese Entfernung wirken sie gigantisch. Das Gebirge scheint direkt aus dem Meer aufzusteigen und darüber ist kaum Himmel, man sieht  nur gigantische Berge.

Sonntag, 6. Februar 2011

Endlich wieder Segeln

Am letzten Sonntag hieß es endlich: Anker auf! Wir finden es sehr schade,  dass unser Kommandant Nobert Schatz die weitere Reise nicht mitmachen darf. Wir haben ihn als sehr freundlichen und fürsorglichen Kommandanten erlebt und wir hoffen, dass die Ermittlungen hier an Bord zu tage bringen, wie es wirklich war.  Auch wir Neuen werden der Reihe nach von der Kommission einzeln befragt.  Der Abschied, der dem Kommandanten von der gesamten Besatzung bereitet wurde, war sehr eindrucksvoll. "Macht es gut" winkte er  von der Pier und wir verließen die Bucht in Ushuaia, wo wir 10 Tage zwangsweise geankert hatten. Die kleine südlichste Stadt Argentiniens hatten wir ausgiebig durchkämmt und nun sollte es weitergehen durch die Wasserstraßen Patagoniens hin zum Pazifik. Da auf dem Pazifik schwerer Surm war, fuhren wir solange wie möglich unter Land.  Am 04.02. fuhren wir auf den Pazifik und konnten endlich wieder Segel setzen. Allerdings erlebten wir dann den schwersten Seegang unserer Reise mit bis zu  10 Meter hohen Wellen. Da wir in den letzten Tagen in ruhigen Gewässern unterwegs waren und seit nunmehr fast 2 Wochen keinen Seegang mehr gespürt hatten, ging es einem Drittel der Besatzung einschließlich der Kommission ziemlich schlecht und mußten Neptun opfern. Mich hat es diesmal auch getroffen. Bei einem solchen Seegang kann man es unter Deck nicht aushalten. Da muß man nach oben. An Deck geht es denn einigermaßen.
Da der Sturm uns schnell Richtung Norden treibt werden wir vielleicht eher in Valparaiso ankommen. Jetzt wird es auch täglich wärmer. Durch die tägliche Routine an Bord merkt man kaum noch, was gerade für ein Wochentag ist. Den Sonntag merkt man daran dass man länger schlafen kann und dass es Kuchen gibt.
In diesen Tagen gehen meine Gedanken öfter mal nach Hause und ich sitze mit meinen Kameraden zusammen und wir malen uns wie es ist, wieder zu Hause zu sein. Aber noch sind wir 3 Monate von Deutschland entfernt.

Sonntag, 16. Januar 2011

Der Beagle Kanal

Nach der Umrundung des Kaps erreichen wir den Beagle Kanal. Das ist eine kanalähnliche aber natürliche Wasserstraße im Feuerland-Archipel in der wir nach Usuahia fahren. Die Landschaft ist unbeschreiblich. Wir fahren an kleinen Felsinseln vorbei die voller Pinguine sind. Wir haben Wale gesehen und auch Albatrosse.
Vor der Einfahrt in den Hafen werfen wir Anker, und wir können uns auch etwas ausruhen. Die letzten Tagen waren unglaublich anstrengend und ich fühle mich erschöpft. Glöücklicherweise ist es hier nicht mehr so kalt.

Kap Hoorn

14.01.2011 Heute am Freitag haben wir um 9.30 Uhr (13.30 MEZ) das Kap umrundet. Die Sicht auf den Felsen war klar und wir konnten auch ganz nah heranfahren. Der Felsen selbst ist nicht so spektakulär, es sind mehr die Mythen und Legenden und vor allen Dingen die schwierige und stürmische Fahrt dahin, die ihn so einzigartig machen. Es war für uns alle großartig endlich da zu sein. Ich denke an  den kleinen Ort Hoorn in Holland, (wohin die Reisen meiner Kindheit gingen),  aus dem der Kapitän stammte, der vor fast 400 Jahren hier vorbeifuhr und diesem Felsen den Namen seines Heimatortes gab.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Bald sind wir da

Heute sind die Wellen wesentlich kleiner und das Schiff läuft ganz ruhig und morgen gehen wir ums Cap. Ich bin gespannt, ob wir das Schlimmste wirklich schon hinter uns haben.

Sturmfahrt zum Pazifik

11.01.2011 Die Landschaft hier ist der Hammer. Auf der einen Seite die Küste Patagoniens  mit den schneebedeckten Ausläufern der Anden und auf der anderen Seite Feuerland. Wir sehen kristallklares Eis und kleine Wale, die es nur hier geben soll. Aber es ist sehr stürmisch. Gerade stand ich 2 Stunden Rudergänger. Das war richtig hart.  Der Wind bläst einem den eiskalten Regen auf die Haut und das tut weh. Für heute nacht sind 8 m hohe Wellen vorhergesagt. Ich bin gespannt, wie das wird.
12.01.2011 Auf die besorgten Anfragen von Zuhause, wie es denn mit den Wellen ginge, kann ich nur sagen:
mit den Wellen geht garnicht mehr. Es nervt mich tierisch. Man wird von einer Seite zur anderen geworfen. Nicht mal gerade stehen kann man, geschweige denn etwas anderes machen. Die Dünung ist immer noch über 7 m. Heute morgen hat mich eine Welle voll erwischt. Das war nicht lustig und ich bin froh,wenn wir ums Cap herum sind. Das ist hier kein Spaziergang. Mittlerweile können wir alle nachvollziehen, warum das Cap so gefürchtet ist.

Dienstag, 11. Januar 2011

Die Magellanstraße

09.01.2011 Wir sind die letzten 1500 Seemeilen fast nur unter Vollzeug gesegelt, Nur 2 mal musste der Motor angeworfen werden um aus einer Flaute wieder in ein Windfeld zu gelangen. An der Einfahrt zur Magellanstraße fuhren  wir dann  auf und ab  und trainierten dabei   wieder Segelmanöver. Die Gorch Fock konnte nämlich nicht so einfach in die Magellanstraße einfahren. Da es sich bei der Gorch Fock um ein Kriegsschiff handelt, zwar ohne Kanonen, aber mit militärischer Besatzung, was auch an unserer Flagge mit  dem ausgeschnittenen Dreick zu erkennen ist, dürfen wir nicht ohne Genehmigungen in fremde Hoheitsgewässer einfahren.
10.01.2011 Wir befinden uns jetzt in der Einfahrt der Magellanstraße. Das ist eine natürliche Wasserstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet und von dem portugiesischen Seefahrer Fernando Magellan 1520 entdeckt und zum ersten Mal befahren wurde.
Hier ist es jetzt sehr windig; über 40 Knoten. Zur Zeit warten wir auf die Soldaten der chilenischen Marine, die uns als Lotsen bis Usuahia begleiten sollen. Eigentlich sollten sie schon heute morgen um 600 Uhr an Bord kommen. Jetzt ist es 1600 Uhr.
Wir sind hier echt am Ende der Welt. Das Land ist genauso rauh wie die See. Wir werden von Fischen begleitet, die ich noch nie gesehen habe. Die Offiziere meinen es sind "Schwarz-Weiß -Fische". Sieht jedenfalls witzig aus wie sie um unser Schiff schwimmen. Auch Pinguine, die ich nur aus dem Zoo kenne, dümpeln hier einfach so auf dem Wasser herum.
Liebe Grüße vom Ende der Welt

Samstag, 8. Januar 2011

Begegnung im Südatlantik

Fas eine Woche ist vergangen, seit wir Montevideo verlassen haben. Seitdem fahren wir durch eine endlose Wasserwüste. Hier unten im Süden der Südhalbkugel ist nicht mehr viel los. Nur ein paar Seevögel und Delphine begleiten uns. Andere Schiffe sind schlicht nicht zu sehen. Aber Arbeit ist genug. Das Schiff wird nämlich vorbereitet auf das, was kommen kann. Dazu nutzt man die ruhige See. Segel werden geflickt, manche an Ort und Stelle, eines wird sogar abgenommen und bekommt zwei schöne neue weiße Flicken. Hoffentlich hält alles, wenn uns der Wind um Kap Hoorn bläst. Täglich wir es jetzt auch kälter.
Von Zuhause  kommen besorgte Anfragen, ob das Leben an Bord wirklich so hart ist, wie es der Fernsehreporter vom NDR beschreibt. Es waren wohl Fotos von Soldaten zu sehen, die  zwischendurch auch mal auf den blanken Schiffsplanken schliefen. Oh ja. So ist es. Schlafen, Wache, Essen, Putzen. Schlafen, Wache (Zweimal am Tag 4 Stunden Wache). Der Tag und Nachtrhythmus hat sich fast aufgelöst. Aber ein bißchen mehr als 2 Stunden am Stück können wir schon schlafen. Da hat der Reporter mal wieder etwas übertrieben.
Plötzlich heißt es: wir werden überholt. Tatsächlich. Es ist  das "strahlenste Lächeln der Weltmeere" , das schon in Montevideo hinter uns festgemacht hatte: die Aida cara. Sehnsüchtig stehen wir an der Reling unserer "Galeere" und schauen zum Luxusliner hinüber. Aber ich glaube, die da drüben schauen genauso sehnsüchtig zu uns herüber, wie Menschen eben schauen, wenn sie eines leibhaftigen Segelschiffes ansichtig werden, und dann auch noch eines der berühmtesten der Welt.
Die Aida cara wird einige Zeit vor uns die Magellanstraße erreichen. Aber wir kommen auch ganz gut voran und ich freue mich,  wenn wir dort sind und backbord und steuerbord dann einiges zu sehen bekommen.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Seetage

Hier auf See ticken die Uhren anders und die Tage vergehen echt schnell. Wir sind mittlerweile nur noch 1590 Seemeilen von Usuahia entfernt und werden in 3 - 5 Tagen die Magellanstraße erreichen. Dort werden wir wahrscheinlich ankern bis wir günstigen Wind bekommen. Zum Wochenende erwarten wir sehr schwere See. Das wird hier bald echt ungemütlich.

Sylvester auf südamerikanisch

31.12.2010 Freundlicherweise stellt uns die uruguayische Marine permanent einen Bulli vor das Schiff, so daß wir jederzeit in die Stadt fahren können. Nachdem ich allerdings gehört habe, was einigen Kameraden gestern am hellichten Tag in der angeblich sichersten Stadt Südamerkas passiert ist, habe ich beschlossen, dass ich von der schönen Stadt Montevideo in den ersten Tagen alles gesehen habe, was ich sehen wollte. Ich werde die seltene Möglichkeit nutzen, ein Mittagsschläfchen zu machen. Schließlich ist Sylvester und am Abend wird die Sylvesterparty an Bord und auf dem Pier steigen. Außerdem könnte ich noch ein paar Nägel lernen, die so schöne Namen haben wie Großroyalstagsegelniederholer oder Besanmittelgording; und davon gibt es 189 Stück.
Am Abend wird auf Deck das für uns Deutsche tradionelle "Dinner for One" von 2 Offizieren aufgeführt. Die Requisiten sind toll. Sogar ein Tigerfell wurde besorgt (vielmehr ausPappmache gebastelt). Dann pünktlich zu2100 Uhr zählt der Kommandant runter, denn zu Hause in Deutschland ist das Neue Jahr schon angkommen. Wir müssen noch 3 Stunden warten bis es hier ist. Am Pier wird gegrillt und ein Unteroffizier spielt auf seiner Gitarre. Hafenarbeiter gesellen sich dazu und singen spanische Lieder. Auch der Militärattache mit seiner Tochter ist anwesend und die Stimmung kommt ganz schön in Schwung. Getrunken wird nur Rum und Wiskey und damit keiner ins Wasser fällt, werden Absperrungen und Wachen aufgestellt. Leider wurde von der Hafenbehörde das Feuerwerk verboten. Aber es ging auch ohne. Um 1200 Uhr haben wir dann nocheinmal das Neue Jahr begrüßt. Morgen dürfen wir bis 1100 Uhr schlafen. Dann haben wir noch einmal die Möglichkeit an Land zugehen und abends laufen wir wieder aus.


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Sonntag, 2. Januar 2011

Ausflug in die Stadt

Heute, am 30.12.2010 ist erstmal Landgang angesagt. Montevideo ist das Zentrum des kleinen Landes mit etwa 1,3 Mill. Einwohnern. Die Stadt hat ein schönes Flair. Viele  Bauten im klassizistischen Stil. Man scheint hier sehr deutschfreundlich zu sein. Außerdem begegnet man hier an allen Ecken der Geschichte des deutschen Panzerkreuzers "Graf Spee", dessen gehobener Anker hier sogar eine Sehenswürdigkeit ist. Auch andere deutsche Symbole aus unserer Vergangenheit springen mir an jeder Ecke ins Auge. Davon bin ich peinlich berührt und schau ganz schnell weg.
Am Nachmittag ist Open ship. Die Bevölkerung von Montevideo kann das schöne, berühmte Segelschulschiff aus Deutschland besichtigen. Aber nicht nur die Menschen aus Montevideo sind interessiert. Auch die Passagiere der Aida cara, die seit heute morgen hinter uns festgemacht hat, kommen rüber. Dabei gibt es für uns einige interessante Begegnungen. Open ship macht Spaß.

Ankunft in Montevideo

Nachdem wir nun einige Tage vor der Küste von Uruguay rauf und runter gefahren sind und dabei zahlreiche Segelmanöver trainiert haben (was in der Summe ganz schön anstrengend war) liegen wir nun auf Reede und bringen das Schiff auf Vordermann. Alles muss blitzblank sein. Am 29.12.2010 laufen wir dann pünktlich in den Hafen von Montevideo ein. Eine Fregatte der uruguayischen Marine eskortiert uns und ein Schlepper bugsiert uns in den Industrie- bzw. Containerhafen. Dort ist zu unserem Empfang eine Blaskapelle in weißen Marineuniformen aufmaschiert, die zu unserem Empfang aber keine Märsche spielt, sondern Tangorhythmen. Toll. Leider werden die Kräne des Containerhafens und das Dröhnen der Stadt davon nicht übertönt.
Alles was Rang und Namen hat in Montevideo scheint zu unserem Empfang gekommen zu sein. Das Schiff wird in Windeseile in eine Luxusrestaurant verwandelt. Wir müssen in unseren weißen Uniformen  zum Empfang der Gäste Spalier stehen. Später dürfen wir als teilnehmende Gäste uns auf dem Empfang tummeln.
Am Abend gibt es dann noch einmal einen Cocktailempfang, wo auch wieder reichlich örtliche Prominenz erscheint. Die übrig gebliebenen Köstlichkeiten vom Menu dürfen wir später vertilgen.
Heute ist auch das Fernsehteam an Bord gekommen, das uns während der Kap
umrundung begleiten wird.