Herzlich Willkommen zu Rubens Abenteuer!

Seit dem 1. Oktober 2010 ist Ruben an der Marinetechnikschule Stralsund und seit ein paar Tagen auf der Gorch Fock in Südamerika on tour.

Wenn die Winde gut stehen, wird er Ende Juni wieder in Kiel einlaufen.

Für weitere Informationen und Lageberichte einfach reinschauen!

Sonntag, 16. Januar 2011

Der Beagle Kanal

Nach der Umrundung des Kaps erreichen wir den Beagle Kanal. Das ist eine kanalähnliche aber natürliche Wasserstraße im Feuerland-Archipel in der wir nach Usuahia fahren. Die Landschaft ist unbeschreiblich. Wir fahren an kleinen Felsinseln vorbei die voller Pinguine sind. Wir haben Wale gesehen und auch Albatrosse.
Vor der Einfahrt in den Hafen werfen wir Anker, und wir können uns auch etwas ausruhen. Die letzten Tagen waren unglaublich anstrengend und ich fühle mich erschöpft. Glöücklicherweise ist es hier nicht mehr so kalt.

Kap Hoorn

14.01.2011 Heute am Freitag haben wir um 9.30 Uhr (13.30 MEZ) das Kap umrundet. Die Sicht auf den Felsen war klar und wir konnten auch ganz nah heranfahren. Der Felsen selbst ist nicht so spektakulär, es sind mehr die Mythen und Legenden und vor allen Dingen die schwierige und stürmische Fahrt dahin, die ihn so einzigartig machen. Es war für uns alle großartig endlich da zu sein. Ich denke an  den kleinen Ort Hoorn in Holland, (wohin die Reisen meiner Kindheit gingen),  aus dem der Kapitän stammte, der vor fast 400 Jahren hier vorbeifuhr und diesem Felsen den Namen seines Heimatortes gab.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Bald sind wir da

Heute sind die Wellen wesentlich kleiner und das Schiff läuft ganz ruhig und morgen gehen wir ums Cap. Ich bin gespannt, ob wir das Schlimmste wirklich schon hinter uns haben.

Sturmfahrt zum Pazifik

11.01.2011 Die Landschaft hier ist der Hammer. Auf der einen Seite die Küste Patagoniens  mit den schneebedeckten Ausläufern der Anden und auf der anderen Seite Feuerland. Wir sehen kristallklares Eis und kleine Wale, die es nur hier geben soll. Aber es ist sehr stürmisch. Gerade stand ich 2 Stunden Rudergänger. Das war richtig hart.  Der Wind bläst einem den eiskalten Regen auf die Haut und das tut weh. Für heute nacht sind 8 m hohe Wellen vorhergesagt. Ich bin gespannt, wie das wird.
12.01.2011 Auf die besorgten Anfragen von Zuhause, wie es denn mit den Wellen ginge, kann ich nur sagen:
mit den Wellen geht garnicht mehr. Es nervt mich tierisch. Man wird von einer Seite zur anderen geworfen. Nicht mal gerade stehen kann man, geschweige denn etwas anderes machen. Die Dünung ist immer noch über 7 m. Heute morgen hat mich eine Welle voll erwischt. Das war nicht lustig und ich bin froh,wenn wir ums Cap herum sind. Das ist hier kein Spaziergang. Mittlerweile können wir alle nachvollziehen, warum das Cap so gefürchtet ist.

Dienstag, 11. Januar 2011

Die Magellanstraße

09.01.2011 Wir sind die letzten 1500 Seemeilen fast nur unter Vollzeug gesegelt, Nur 2 mal musste der Motor angeworfen werden um aus einer Flaute wieder in ein Windfeld zu gelangen. An der Einfahrt zur Magellanstraße fuhren  wir dann  auf und ab  und trainierten dabei   wieder Segelmanöver. Die Gorch Fock konnte nämlich nicht so einfach in die Magellanstraße einfahren. Da es sich bei der Gorch Fock um ein Kriegsschiff handelt, zwar ohne Kanonen, aber mit militärischer Besatzung, was auch an unserer Flagge mit  dem ausgeschnittenen Dreick zu erkennen ist, dürfen wir nicht ohne Genehmigungen in fremde Hoheitsgewässer einfahren.
10.01.2011 Wir befinden uns jetzt in der Einfahrt der Magellanstraße. Das ist eine natürliche Wasserstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet und von dem portugiesischen Seefahrer Fernando Magellan 1520 entdeckt und zum ersten Mal befahren wurde.
Hier ist es jetzt sehr windig; über 40 Knoten. Zur Zeit warten wir auf die Soldaten der chilenischen Marine, die uns als Lotsen bis Usuahia begleiten sollen. Eigentlich sollten sie schon heute morgen um 600 Uhr an Bord kommen. Jetzt ist es 1600 Uhr.
Wir sind hier echt am Ende der Welt. Das Land ist genauso rauh wie die See. Wir werden von Fischen begleitet, die ich noch nie gesehen habe. Die Offiziere meinen es sind "Schwarz-Weiß -Fische". Sieht jedenfalls witzig aus wie sie um unser Schiff schwimmen. Auch Pinguine, die ich nur aus dem Zoo kenne, dümpeln hier einfach so auf dem Wasser herum.
Liebe Grüße vom Ende der Welt

Samstag, 8. Januar 2011

Begegnung im Südatlantik

Fas eine Woche ist vergangen, seit wir Montevideo verlassen haben. Seitdem fahren wir durch eine endlose Wasserwüste. Hier unten im Süden der Südhalbkugel ist nicht mehr viel los. Nur ein paar Seevögel und Delphine begleiten uns. Andere Schiffe sind schlicht nicht zu sehen. Aber Arbeit ist genug. Das Schiff wird nämlich vorbereitet auf das, was kommen kann. Dazu nutzt man die ruhige See. Segel werden geflickt, manche an Ort und Stelle, eines wird sogar abgenommen und bekommt zwei schöne neue weiße Flicken. Hoffentlich hält alles, wenn uns der Wind um Kap Hoorn bläst. Täglich wir es jetzt auch kälter.
Von Zuhause  kommen besorgte Anfragen, ob das Leben an Bord wirklich so hart ist, wie es der Fernsehreporter vom NDR beschreibt. Es waren wohl Fotos von Soldaten zu sehen, die  zwischendurch auch mal auf den blanken Schiffsplanken schliefen. Oh ja. So ist es. Schlafen, Wache, Essen, Putzen. Schlafen, Wache (Zweimal am Tag 4 Stunden Wache). Der Tag und Nachtrhythmus hat sich fast aufgelöst. Aber ein bißchen mehr als 2 Stunden am Stück können wir schon schlafen. Da hat der Reporter mal wieder etwas übertrieben.
Plötzlich heißt es: wir werden überholt. Tatsächlich. Es ist  das "strahlenste Lächeln der Weltmeere" , das schon in Montevideo hinter uns festgemacht hatte: die Aida cara. Sehnsüchtig stehen wir an der Reling unserer "Galeere" und schauen zum Luxusliner hinüber. Aber ich glaube, die da drüben schauen genauso sehnsüchtig zu uns herüber, wie Menschen eben schauen, wenn sie eines leibhaftigen Segelschiffes ansichtig werden, und dann auch noch eines der berühmtesten der Welt.
Die Aida cara wird einige Zeit vor uns die Magellanstraße erreichen. Aber wir kommen auch ganz gut voran und ich freue mich,  wenn wir dort sind und backbord und steuerbord dann einiges zu sehen bekommen.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Seetage

Hier auf See ticken die Uhren anders und die Tage vergehen echt schnell. Wir sind mittlerweile nur noch 1590 Seemeilen von Usuahia entfernt und werden in 3 - 5 Tagen die Magellanstraße erreichen. Dort werden wir wahrscheinlich ankern bis wir günstigen Wind bekommen. Zum Wochenende erwarten wir sehr schwere See. Das wird hier bald echt ungemütlich.

Sylvester auf südamerikanisch

31.12.2010 Freundlicherweise stellt uns die uruguayische Marine permanent einen Bulli vor das Schiff, so daß wir jederzeit in die Stadt fahren können. Nachdem ich allerdings gehört habe, was einigen Kameraden gestern am hellichten Tag in der angeblich sichersten Stadt Südamerkas passiert ist, habe ich beschlossen, dass ich von der schönen Stadt Montevideo in den ersten Tagen alles gesehen habe, was ich sehen wollte. Ich werde die seltene Möglichkeit nutzen, ein Mittagsschläfchen zu machen. Schließlich ist Sylvester und am Abend wird die Sylvesterparty an Bord und auf dem Pier steigen. Außerdem könnte ich noch ein paar Nägel lernen, die so schöne Namen haben wie Großroyalstagsegelniederholer oder Besanmittelgording; und davon gibt es 189 Stück.
Am Abend wird auf Deck das für uns Deutsche tradionelle "Dinner for One" von 2 Offizieren aufgeführt. Die Requisiten sind toll. Sogar ein Tigerfell wurde besorgt (vielmehr ausPappmache gebastelt). Dann pünktlich zu2100 Uhr zählt der Kommandant runter, denn zu Hause in Deutschland ist das Neue Jahr schon angkommen. Wir müssen noch 3 Stunden warten bis es hier ist. Am Pier wird gegrillt und ein Unteroffizier spielt auf seiner Gitarre. Hafenarbeiter gesellen sich dazu und singen spanische Lieder. Auch der Militärattache mit seiner Tochter ist anwesend und die Stimmung kommt ganz schön in Schwung. Getrunken wird nur Rum und Wiskey und damit keiner ins Wasser fällt, werden Absperrungen und Wachen aufgestellt. Leider wurde von der Hafenbehörde das Feuerwerk verboten. Aber es ging auch ohne. Um 1200 Uhr haben wir dann nocheinmal das Neue Jahr begrüßt. Morgen dürfen wir bis 1100 Uhr schlafen. Dann haben wir noch einmal die Möglichkeit an Land zugehen und abends laufen wir wieder aus.


,

Sonntag, 2. Januar 2011

Ausflug in die Stadt

Heute, am 30.12.2010 ist erstmal Landgang angesagt. Montevideo ist das Zentrum des kleinen Landes mit etwa 1,3 Mill. Einwohnern. Die Stadt hat ein schönes Flair. Viele  Bauten im klassizistischen Stil. Man scheint hier sehr deutschfreundlich zu sein. Außerdem begegnet man hier an allen Ecken der Geschichte des deutschen Panzerkreuzers "Graf Spee", dessen gehobener Anker hier sogar eine Sehenswürdigkeit ist. Auch andere deutsche Symbole aus unserer Vergangenheit springen mir an jeder Ecke ins Auge. Davon bin ich peinlich berührt und schau ganz schnell weg.
Am Nachmittag ist Open ship. Die Bevölkerung von Montevideo kann das schöne, berühmte Segelschulschiff aus Deutschland besichtigen. Aber nicht nur die Menschen aus Montevideo sind interessiert. Auch die Passagiere der Aida cara, die seit heute morgen hinter uns festgemacht hat, kommen rüber. Dabei gibt es für uns einige interessante Begegnungen. Open ship macht Spaß.

Ankunft in Montevideo

Nachdem wir nun einige Tage vor der Küste von Uruguay rauf und runter gefahren sind und dabei zahlreiche Segelmanöver trainiert haben (was in der Summe ganz schön anstrengend war) liegen wir nun auf Reede und bringen das Schiff auf Vordermann. Alles muss blitzblank sein. Am 29.12.2010 laufen wir dann pünktlich in den Hafen von Montevideo ein. Eine Fregatte der uruguayischen Marine eskortiert uns und ein Schlepper bugsiert uns in den Industrie- bzw. Containerhafen. Dort ist zu unserem Empfang eine Blaskapelle in weißen Marineuniformen aufmaschiert, die zu unserem Empfang aber keine Märsche spielt, sondern Tangorhythmen. Toll. Leider werden die Kräne des Containerhafens und das Dröhnen der Stadt davon nicht übertönt.
Alles was Rang und Namen hat in Montevideo scheint zu unserem Empfang gekommen zu sein. Das Schiff wird in Windeseile in eine Luxusrestaurant verwandelt. Wir müssen in unseren weißen Uniformen  zum Empfang der Gäste Spalier stehen. Später dürfen wir als teilnehmende Gäste uns auf dem Empfang tummeln.
Am Abend gibt es dann noch einmal einen Cocktailempfang, wo auch wieder reichlich örtliche Prominenz erscheint. Die übrig gebliebenen Köstlichkeiten vom Menu dürfen wir später vertilgen.
Heute ist auch das Fernsehteam an Bord gekommen, das uns während der Kap
umrundung begleiten wird.