Herzlich Willkommen zu Rubens Abenteuer!

Seit dem 1. Oktober 2010 ist Ruben an der Marinetechnikschule Stralsund und seit ein paar Tagen auf der Gorch Fock in Südamerika on tour.

Wenn die Winde gut stehen, wird er Ende Juni wieder in Kiel einlaufen.

Für weitere Informationen und Lageberichte einfach reinschauen!

Donnerstag, 14. April 2011

Zwischenbilanz im Heimaturlaub

Erstmal hab ich all die Dinge gemacht, die ich sooo vermißt habe: z. B. ins Kino gehen, sich mit Freunden treffen oder einfach mal ganz allein fernsehen. Aber meine Gedanken gehen doch immer wieder zum Schiff.
Natürlich will  jeder wissen, wie es denn wirklich auf der Gorch Fock ist, was ist dran am Klatsch und Tratsch.   Und so erinnere ich immer wieder die Erlebnisse der letzten Monate. Ich denke an das coole Gefühl als wir endlich nach der Segelvorausbildung in Buenos Aires ausliefen und wir alle wie befohlen in Passieraufstellung mit Front nach Backbord, also mit Gesicht zum Pier, an Deck standen und eine argentinische Kapelle mehrere Lieder spielten. Ich fand dieses ein echt tolles Feeling. Dann der 24.12. auf dem Rio de la Plata, als ich die Schweinewache von 0 bis 4 Uhr hatte. Als wir um Punkt 12 Uhr zur Einteilung unserer Manöverstation angetreten waren, erwischte mich eine Welle und ich verbrachte die Heilige Nacht triefend. In einem Seitengang haben Lins, Faltus und ich dann zusammengestanden und geredet. In der Ferne zuckten die Blitze aber bei uns war es sternenklar. Das war echt schön. Am Weihnachtstag waren wir dann GvD, das bedeutet 4 1/2  Std. spülen. Das Weihnachtsfest auf dem Rio de la Plata wird mir unvergessen bleiben. Auch Sylvester in Montevideo. Da waren wir besser dran. Als Fallrepsgast war es unsere Aufgabe die Gäste, die zum Empfang geladen waren zu begrüßen. Dabei freundeten wir uns mit einem uruguayische Offizier an. Als wir Montevideo verließen sollten für mich die mit Abstand härtesten Tage meines ganzen bisherigen Lebens beginnen. Zunächst waren wir mit dem Lernen der Nägel beschäftigt. Große Erleichterung als ich endlich 10 von 10 geschafft hatte. Stundenlanges Wachestehen und wenig Schlaf zehrten an den Kräften. Unsere einzige Ablenkung waren unsere Laptops zum Musikhören. Wir konnten fast die ganze Strecke unter Segeln fahren, das bedeutet wenig Arbeit. Viel Wind heißt wenig Arbeit - wenig Wind heißt viel Arbeit. Obwohl es schon unglaublich toll ist, mit gefüllten Segeln über das Meer zu gleiten. Man spürt dann den Wasserwiderstand nicht so. Dann endlich die berühmte Magellanstraße. Man kann sich nur wundern, wie die Seefahrer früher mit ihren maroden und zusammengeflickten Schiffen hier zurechtkamen. Als ich nachts geweckt wurde und aus meine Hängematte sprang, rutschte ich erstmal durch den ganzen Raum und wieder zurück. Das Schiff krängte von einer Seite zu anderen..Vom Sturm hatte ich in der Hängematte nichts bemerkt. Als ich dann an Deck kam sah ich wie eine dunkle, haushohe Welle auf mich zukam. Da wurde es mir ziemlich mulmig. Da waren sie also die 8 Meter Wellen, die angekündigt waren. Und es wurde immer kälter. Wir waren im Vorhof der Antarktis. Und  diese Kälte habe ich erst im chilenischen Valparaiso richtig aus den Knochen bekommen. Was wir aber an Landschaften und Tieren zu sehen bekamen, war sensationell. Wale die plötzlich neben unserem Schiff auftauchten, ihre Fontäne abließen und dann wieder eintauchten und uns ihre mächtige Fluke zeigten, Albatrosse, die die Wellenkämme als Startrampe benutzen und bis zu 7 Monaten auf dem Meer bleiben können. Die vielen Delphine und Pinguine, die unser Schiff immer wieder begleiteten und beeindruckend auch die fliegenden Fische, die ich, wenn ich nachts  allein auf Posten stand so gerne beobachtet habe.
Ob dieses Erlebnis jemals von irgendwas getoppt werden kann???

Mittwoch, 23. März 2011

Santo Domingo

Am Samstag, den 19. März legten wir in Santo Domingo an, direkt unterhalb der Festung aus dem 16. Jahrhundert, der ältesten Amerikas.  Santo Domingo ist die Metropole der Dominikanischen Republik und wurde vom Bruder des Christoph Kolumbus gegründet. Sie liegt an der Südküste der Insel Hispaniola (Haiti/Dom.Rep.). Hier sank am Weihnachtsabend des Jahres 1492 die Santa Maria, das Flagschiff des "Nußschalengeschwaders " von Christoph Kolumbus. (Die Karavelle  soll nur 23 m lang gewesen sein, also weniger als ein Drittel von unserem Schiff, die Pinta und Nina sollen noch kleiner gewesen sein).
Wir haben uns die Stadt mit ihren kolonialen Bauwerken angesehen, beeindruckend die Kathedrale mit dem Kolumbus- Denkmal davor. Am  Montag sind wir  nach dem Dienstausscheiden in ein supertolles Hotel umgezogen, All inklusiv zum  günstigen Preis von 46 Euro pro Nacht bei Eigenanreise. (wie bekannt sind wir mit dem Schiff angereist.) Das Hotel liegt direkt am weißen Sandstrand mit Palmen und wir werden es uns jetzt für einige Tage richtig gut gehen lassen, bevor wir am Sonntag in den Heimaturlaub starten.

Dienstag, 15. März 2011

Karibik

Nach Karibik, so wie ich sie mir vorstelle, sieht das hier noch nicht aus. Aber wir können zum Glück wieder Segel setzen. Die See ist etwas aufgewühlt, der Seegang wird stärker, aber noch nicht sehr wobei das karibische Meer uns erstmal seinen Regen zeigt. Wir segeln  Richtung Jamaica und gehen dann nach Osten an der haitianischen Küste vorbei nach Santo Domingo

Montag, 14. März 2011

Regen im Regenwald

Die Passage durch den Panamakanal war cool. Damit ist nicht die wörtliche Übersetzung gemeint, denn unsere Klimaanlage unter Deck fiel aus und wir fühlten uns wie in einem Backofen. Aber die Technik der diversen Schleusen war interessant.  Die Highlights waren die Loks, sog. Treidelloks, mit denen die Schiffe durch die Schleusen geschleppt bzw. stabilisiert werden. Der Kanal wird von 2 gigantischen Brücken überquert und teilweise führt die Fahrrinne auch durch natürliche Wasserstraßen  bzw.  durch einen riesigen Staussee, den Gatunsee. Der tropische Regenwald wächst überall direkt an die Wasserstraße und man hat das Gefühl mitten durch den Regenwald zu fahren und zu unserer Freude regnete es auch. Das war eine Wohltat.

Donnerstag, 10. März 2011

O wie schön ist Panama

Allerdings sehen wir im Moment noch nicht allzuviel. Seit fast 20 Std. liegen wir vor dem Panamakanal auf Reede. Hier ist ziemliches Gedränge. Wir müssen "Schlange liegen" vor der Einfahrt zum Kanal. Es dürften wohl an die 40 Schiffe vor uns sein. Es ist unglaublich schwül, die Luftfeuchtigkeit beträgt ca. 75 % und die Wassertemperatur ist 27 Grad. Am Donnerstag morgen (Ortszeit) soll es voraussichtlich weitergehen.

Samstag, 5. März 2011

Peru

Einige Seemeilen vor Peru haben wir 2 Maschinengewehre montiert und eine Gruppe G 36 Schützen wurden nochmal ausgebildet. Uns wurde berichtet, dass es gefährlich werden könnte. Aber zunächst konnten wir nicht zu unserer gewohnten Zeit in den Hafen einlaufen. Der war nämlich wegen extremen Nebels gesperrt. Von einem Erdbeben der Stärke 4, nochwas war auch die Rede. In so einem Fall ist man auf See dann auch besser dran. Als wir dann mit einigen Stunden Verspätung  endlich im Militärhafen angelegt hatten, durften wir nur unter Begleitung bewaffneter peruanischer Soldaten in die Stadt nach Lima. Mit einem Shuttlebus brachte man uns dorthin. Am Eingang zum Militärhafen standen Panzer. Die Wohnviertel in Hafennähe sind sog. Pueblos juvenos (Armenviertel) Callao mit einer Einwohnerzahl von über 800000 geht in die peruanische Hauptstadt mit ihren über 6 Mill. Einwohnern nahtlos über. Dort konnten wir uns dann aber frei bewegen. Zunächst suchten wir ein Internetcafe um die Verwirrung daheim darüber aufzulösen, wir wären an Peru vorbeigefahren. Dann haben wir uns die Stadt mit ihren riesigen kolonialen Bauwerken angesehen.
Der Stadtkern ist Weltkulturerbe.
Am nächsten Tag besichtigten wir dann eine Ausgrabungsstätte, die mitten in einem vornehmen Stadtteil von Lima liegt.  Wie die Führung uns erzählte wurde diese pyramidenförmige Anlage bereits 900 Jahre vor dem Beginn des Macchu Picchu Baus, des berühmtesten Bauwerks der Inka, angelegt.
Nun  haben wir Callao  wieder verlassen und fahren  Richtung Panama. Es wird allmählich unerträglich heiß und man schwitzt schon beim Nichtstun. Wir fahren auch unter Motor da wir keine segelbaren Winde haben. Das wird wohl auch bis zum Panamakanal so bleiben.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Der Stille Ozean

Seitdem wir Valparaiso vor  9 Tagen verließen haben wir ruhige See. Der Pazifik macht jetzt seinem Namen alle Ehre. Deep blue ocean. Zufällig bin ich immer für die Wachen nachts eingeteilt: entweder von OUhr bis 2 Uhr oder von 2 - 4 Uhr oder von 4 - 6 Uhr. Das ist ganz schön hart. Zumal wir tags auch viel Unterricht haben: z.B.  Statik der Atmosphäre oder Segelkunde. Außerdem trainieren wir jetzt wieder Notmanöver wie z. B. Mann über Bord oder Feuer im Schiff. Dazu kommt  noch die Piratenabwehrrolle, die wir sicher für die Karibik brauchen :-) Bei den vielen Beschäftigungen vergeht die Zeit wie im Flug. Und jetzt freue ich mich aber auch wieder auf den Landgang in Callao, Peru. Dort werden wir eine Inkagrabstätte besuchen. Darauf bin ich sehr gespannt.
Viele Grüße vom blauen Ozean